Über ein halbes Jahr habe ich insgeheim auf diesen einen Termin hingefiebert. Natürlich war mir klar, dass so ein mathematisch errechneter Termin weit entfernt davon ist, verbindlich zu sein und trotzdem. Der Mittwoch ist gekommen und gegangen und nichts ist passiert, außer dass mein kleiner Knörzi fröhlich in meinem Bauch weiterturnt und Schluckauf hat. Ich muss zugeben, dass das etwas frustrierend ist. Vor allem, weil ich es ja kaum ertragen kann, wenn ich weiß, dass da ein Geschenk auf mich wartet, das ich nicht sofort aufmachen kann. Jaja, das ist wohl die erste Lektion im Elternsein: Geduldig sein!
Ansonsten freue ich mich sehr, dass bis auf die Rückenattacke vor ein paar Wochen sonst nichts mehr vorgefallen ist – kein Zwicken, kein Zwacken, kein Wasser in den Beinen, keine weiteren Kilos. Nichts außer etwas Sodbrennen. Aber das kommt eben davon, wenn einem der Magen regelmäßig von trampelnden kleinen Füßchen massiert wird.
Da ich mich nicht mehr so recht getraut habe, viel Zeit in München zu verbringen, habe ich mich auf die Wohnung konzentriert. Im Flur habe ich einen neuen Kalender gebastelt. Inspiration war mir dabei eine Geburtstagskarte. Die Farben und die graphische Anordnung fand ich wunderschön. Ich habe also Bastelkartonblätter in vier Farben gekauft, die ich auf 30 mal 30 Zentimeter zugeschnitten habe. Auf jedes Blatt habe ich dann weitere Quadrate gemalt, waagrecht sieben für die einzelnen Wochentage und senkrecht fünf für die durchschnittliche Wochenzahl. Ich habe alles möglichst schlicht gehalten, um genügend Platz für Termine zu haben und auch um die Wirkung der Farben nicht aufzulösen.
Das zweite Projekt ist der Bilderrahmen im Wohnzimmer. Manu und ich fotografieren sehr gerne – und posen noch lieber rum. Daher habe ich einen Bilderrahmen an der Wand installiert. Dafür habe ich die Fläche von 150 mal 50 Zentimetern abgeklebt und mit einem Terracotta-organge bemalt. Der Rahmen besteht aus einer Stuckleiste aus Hartstyropor, die ich auf Gärung geschnitten habe. Zumindest habe ich das ohne Gärungssäge versucht – mit einem Geodreieck. Ist nicht total perfekt geworden, aber wer schaut schon so genau hin! Die Leisten habe ich mit goldenem Lack bemalt und dann mit Styroporkleber an der Wand befestigt. Darin hängen jetzt unsere Bilder, die ich mit Fotoecken befestigt habe, dann kann ich die Motive beizeiten auch mal wechseln.
Am lustigsten war sicherlich die Arbeit an unserem Mobile. Manu hat fleißig mitgeholfen, damit sein Söhnchen was zum Schauen hat, wenn er im Bett liegt. Dafür habe ich sechs Tiere gezeichnet und ausgeschnitten. Wir habe die Vorlagen dann aus Karton und aus zweimal aus Bastelfilz ausgeschnitten. Als Stäbchen habe ich einfach Gartenbambus verwendet. Die Tiere habe ich dann mit Nylonfaden und Heißkleber an den Stäbchen befestigt. Da die Kleinen am Anfang noch nicht so genau sehen können, habe ich darauf geachtet, klare große Formen und Farben zu verwenden. Mal sehen, ob das Anklang findet.