Mittwoche sind seit kurzem meine neuen Lieblingstage. Diesen Tag hat mein Sohn gewählt, um auf die Welt zu kommen. Der kleine Mann ist seit vier Wochen bei uns, und wir sind im Himmel.
Es wird Zeit, die Schwangerschaft noch einmal zu rekapitulieren, bevor alles im Nirvana des Vergessens verschwindet. Und da landet zur Zeit sehr viel. Stillen macht eine doch manchmal ziemlich gaga! Ich habe selbst sehr viel nachgelesen und fand es immer hilfreich. Es hat vieles marginalisiert und mir geholfen, mich zu entspannen. Um die Fülle an Informationen etwas zu entzerren, werde ich das mal in verschiedene Episoden einteilen. Den Start mache ich mit dem wichtigsten – dem Bauch.
Dass ich schwanger bin, schwante mir in dem Moment, als zum wiederholten Male weder Zigaretten noch Wein schmecken wollten. Auch meine Brüste haben verdächtig gespannt. Da war ich in der dritten Woche schwanger. Bis zur 16. Woche kamen dann noch ein paar weitere Schmankerl dazu. Düfte jeder Art haben in diesen Wochen tausendmal stärker gerochen. Da ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, wie viele Menschen stinken. Vielleicht ist im Deo Alu, aber tägliche Zugfahrten in einem Abteil voller durchgeschwitzer Menschen können bestimmt auch töten. In dieser Zeit habe ich am liebsten die Sachen gegessen, die weder besonders stark riechen noch besonders exotisch schmecken. Die Favoriten waren: Tomaten mit Salz, Hüttenkäse, Salzkartoffeln, Essiggurken. Süßes hat mich gar nicht so interessiert. In dieser Zeit war mir des öfteren auch flau im Magen. Aber oben genanntes hat oft geholfen, diesen Zustand zu beheben. Was ich erstaunlich finde, ist wie müde ich in diesen drei Monaten war. Ich hätte zwölf Stunden schlafen können jeden Tag. Das hat danach aufgehört. Vor allem am Ende konnte ich dank nächtlicher Turnstunden meines Sohnes oft zwischen 3 und 5 Uhr nicht schlafen. Diesen Takt hat er bisher aber nicht beibehalten. Man sagt ja, dass das zweite Trimester das schönste ist. Ich fand alle drei sehr schön, aber im zweiten ist man noch am agilsten und der Bauch ist aber trotzdem schon groß genug, dass man ihn stolz vor sich hertragen kann. Wir waren in dieser Zeit auch im Urlaub. Allerdings verliert Italien trotz allem ein wenig an Charme, wenn man weder Salami noch Prosciutto, die meisten Käsesorten essen darf. Vom Wein oder Prosecco möchte ich gar nicht sprechen. Obwohl die Lebensmittelhygiene in Deutschland sehr gut ist, habe ich trotzdem darauf verzichtet, Rohes zu essen. Auch Alkohol habe ich erst in den letzten Wochen dann und wann in Form eines Glases Weißwein genossen. Und mit dann und wann meine ich insgesamt fünf Gläser. Aber 40 Wochen Tee, da muss man schon sehr masochistisch sein.
Ein letzter noch sehr wichtiger Hinweis bevor ich schließe: Mädels, geht euch gegen Röteln impfen! Ich habe keine Auffrischung gemacht und diese Sorge, Röteln zu bekommen, die ganze Schwangerschaft mitgetragen. Gebt euch also nicht den Stress, sondern geht euch piksen!
Ein Gedanke zu “My Body is a Wonderland – Teil 1”