Old New York!

Das Gute daran ein Kleinkind zu haben ist, dass man immer um 7 Uhr aufsteht. Da hat man so richtig viel vom Tag. Das ist einfach spitze, vor allem wenn man im Urlaub ist – ohne Kind – und ausschlafen könnte. Wir haben uns auch richtig gefreut und sind nach ein paar Freudentränen,  einer heilsamen Dusche, gestärkt mit Kaffee (if you really want to call sugar with a hint of whatever coffee), Bagel und Muffin losgezogen, um „Old“ New York kennenzulernen.

Ich muss wirklich sagen: Diese Hochhäuser haben es mir angetan. Obwohl sie wirklich extravagant megalomanisch sind, sind sie auch extravagant elegant. Wir sind ein Stück die Madison und Park Avenue hoch und runter marschiert, bevor wir die Fifth Avenue betreten haben. Und hier stehen wirklich schöne Gebäude mit Jugendstilfassaden zwischen Glasriesen mit geschwungenen Fassaden. Und der Inhalt erst: ein Traum!

Wir mussten natürlich rein zu Tiffanys & Co. Dort hat uns ein netter Mann erklärt, dass man diesen Schmuck nur aus Liebe kauft. Der Preis ist zweitrangig. Manus Antwort darauf: „What if she says no? Can I give it back?“ So romantisch nach vier Jahren Ehe, das schaffen wirklich nicht viele. Vorbei am Trump Tower, Gucci, Versace, Chanel und Co. sind wir zielstrebig weiter zur Radio City Music Hall. Leider gab es keine Tickets mehr zu Tame Impala. Aber wir haben dann schlussendlich noch einen würdigen Ersatz für den Abend gefunden. Am Rockefeller Center, das erstaunlich klein ist, hat uns der Legoladen magisch angezogen. Da gibt es einen Turm voller bunter Steine, wie im Süßigkeitenladen.

Manhattan ist ja Anfang des 19. Jahrhunderts stadtplanerisch neu gestaltet wurden. Alles außerhalb des Financial District (wenn wunderts?) musste weichen für ein quadratisches Straßennetz. Nur der Broadway durfte bleiben und eine Schneise in die Quadratur schlagen. Die Straße ist die älteste von New York und war schon vor der Besiedlung der Trampelpfad der Indianer. Wo der Broadway auf die Fifth Avenue trifft, entstand ein Dreieck. Und weil der Baugrund immer sauteuer ist, hat man sich entschlossen auch dieses Fleckchen mit einem Hochhaus zu versehen: dem Flatiron Building. Ein sehr spannendes Gebäude, nicht nur wegen der Form, die schwingende Fassade eröffnet ebenfalls interessante Lichtspiele. Und wer schon mal da ist, kann in der City Bakery auf Carries Spuren gehen. Wir empfehlen die Schokocookies in schwarz und weiß – erstaunlich gut im Geschmack weil erstaunlich wenig Zucker. Direkt gegenüber des Flatiron Buildings ist auch noch ein toller Laden names Marimekko. Das Mekka für den, der kräftige Farben und Muster mag – also mich.

Wir haben uns entschlossen, die Empfehlung meiner Lieblingsbloggerin aus New York zu beherzigen und sind Tazas Ruf ins Sweetgreen gefolgt. Dort gibt es 101 Salate als Menüvorschlag oder auch zum Selbstzusammenstellen. Alle Zutaten liegen frisch an der Theke und werden vor den Augen des Gastes vermischt. Preis-Leistung: einsame spitze! Grundsätzlich kann man sagen, dass die Mieten in New York viel zu hoch sind, als dass es sich jemand leisten könnte, Schund zu verkaufen. Wer gut essen gehen mag, der orientiere sich an den Schlangen und reihe sich ein. Wie in Portugal auch wartet man hier brav, telefoniert, ratscht, schreibt Nachrichten und steht 10 bis 15 Minuten später schon wieder an der Kasse.

Der anschließende Besuch im MoMa war einerseits schön; hier gibt es tolle zeitgenössische und moderne Kunst, die Exponate sind übersichtlich. Trotzdem: Irgendwie war mir der Ort zu schrill, zu verzweigt. Aber der Blick auf den Skulpturengarten und die Häuserfassaden ist den Eintritt durchaus wert.

Und jetzt, liebe Freundinnen und Freunde, jetzt kommt das dicke Ende: Wir haben den Abend in/auf der Rooftopbar des Monarch Hotels verbracht. Unser Tischnachbar? Das Empire State Building! Because who needs dinner if you can have cocktails with the best view?! Und die Cocktails, mein lieber Mann, die halten was sie versprechen. Nach zehn Minuten waren wir schon in tiefgründige philsophische Betrachtungen unseres Lebens versunken. Natürlich extravagant elegant, wie Old New York das gebietet.

PS: Zwei Stunden später sind wir zurück in die Bronx getüdelt und haben uns dann beim Mexikaner nach zwei Strawberry Mageritas noch irgendetwas Gutes, Fettiges reingezogen. Because even the best view is nothing against greasy food when one is drunkididrunkdrunk!

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